Der Wissenschaftler Pier Franco Ferrucci vom European Institute for Onkology
hat eine Möglichkeit zur Einschätzung des Brustkrebsrisikos gefunden.
Mehr als die Hälfte der Frauen mit fortgeschrittenem Brustkrebs sterben
trotz Chemotherapie und Bestrahlung innerhalb von fünf Jahren.
Bei einer von fünf Patientinnen entstehen innerhalb von zehn Jahren sekundäre
Karzinome. Bis jetzt war in den meisten Fällen eine Vorhersage über
das individuelle Risiko einer Patientin nicht möglich. Das Protein Maspin
könnte laut Ferrucci der Schlüssel für die Bestimmung des Rückfallrisikos
sein. Maspin wird von den Epithelzellen der Brust produziert. Es verfügt
über die Fähigkeit, das Tumorwachstum zu unterdrücken. Das Team
testete 48 Patientinnen auf eine Reihe von Substanzen, die mit Brustkrebs in
Verbindung gebracht werden. Es stellte sich heraus, dass Frauen mit höheren
Maspin-Werten, über ein geringeres Rückfallrisiko verfügten.
Bei zehn Frauen war dieses Phänomen besonders deutlich zu beobachten. Bei
allen waren zwanzig oder mehr Lymphknoten vom Krebs betroffen. Fünfzehn
Monate später hatten acht dieser Frauen keinen Rückfall erlitten.
Alle verfügten über hohe Maspin-Werte. Laut Ferrucci könnten
diese Erkenntnisse zur Entwicklung eines entsprechenden Tests beitragen. Ärzte
könnten dann die Behandlung besser auf die Bedürfnisse der Patientin
abstimmen.
Die Forschungsergebnisse werden am Montag auf dem Esmo-Kongress (European Society
for Medical Onkology) präsentiert. An der Studie nahmen Patientinnen teil,
die Operationen und Chemotherapien hinter sich hatten. Bei allen Frauen wurden
Knochenmark und Blut auf Epithelzellen untersucht. Alle litten unter einer so
genannten Mikrometastasierung - winzigen, nur unter dem Mikroskop sichtbaren
Tumoren. Ihr Vorhandensein deutet generell auf schlechte Heilungschancen hin.
Wer untersucht den Diagnoseschock? Vielleicht ist diese Einflusskenngröße weitaus wichtiger?? Für wen??