CO'MED: Chemotherapie - Fluch oder letzte Rettung?

Lothar Hirneise

ist Vorstand von Menschen gegen Krebs e.V. und Europäischer Koordinator der National Foundation for Alternative Medicine/Washington

Lothar Hirneise diskutiert in seinem Artikel "Chemotherapie - Fluch oder letzte Rettung?" der ganzheitlich orientierten Zeitschrift CO'MED (Ausgabe 10/99) Wirksamkeit und Hintergründe der Chemotherapie. Er betont, daß es bis heute kein medizinischen Meßinstrument gäbe, das belege, daß eine Chemotherapie bei ausgewählten Krebsarten helfe.

Die Wurzeln der Chemotherapie gingen zurück auf das Jahr 1944, als der Arzt Peter Alexander die Wirkung von Senfgas im zweiten Weltkrieg untersuchte. Alexander beschrieb, daß durch Senfgas das Knochenmark stark beschädigt werde und Menschen kurz oder lang an einer "Erschöpfung des weißen Blutbildes" sterben würden. Senfgas sei ein Vorläufer der Chemotherapeutika der "modernen Medizin".

Um die Wirkung dieser Präparate zu erläutern, erklärt Hirneise den Zyklus der Zellteilung. Die Zellteilung verlaufe in festen Phasen:

  1. Prophase
  2. Metaphase
  3. Anaphase
  4. Telophase

Der komplette Zellzyklus werde unterteilt in folgende Phasen:

  1. GO-Phase (Ruhephase)
  2. G1-Phase (RNS und Proteinsynthese)
  3. S-Phase (DNS-Verdoppelung)
  4. G2-Phase (Reparaturphase der DNS)
  5. M-Phase (Zellteilung)

Während der Zellteilung seien die Zellen am leichtesten angreifbar. Zytostatika griffen genau dort an. "Das gewünschte Ergebnis ist hierbei der Zelltod" - warnt Hirneise. "Der gewünschte Effekt ist der Zelltod und nicht die Umwandlung der Zelle in eine gesunde Zelle" - betont Hirneise. Das Fatale der Chemotherapie sei, daß Zytostatika den Unterschied zwischen Tumorzellen und gesunden Zellen überhaupt nicht erkennen. Es würden immer ALLE Zellen zerstört und nicht den Zellstrukturen mitgeteilt, wie sie sich wieder richtig teilten.

Hinzu kommt das Problem der Resistenzen. Da manche Tumorzellen von vornherein bestimmte Substanzen ignorierten, verwendete man in der Regel eine Art "Cocktail", damit wenigstens eines der Präparate Wirkung zeige. Folge: Sehr hohe Nebenwirkungen, sehr hohe Kosten und weitere Resistenzen. Der Körper lerne, was ihm schade und tue alles, damit ihm eine Substanz das nächste Mal nicht mehr schaden könne.

Chemotherapie oder Bestrahlung werde vor allem nach Entfernung eines Tumors eingesetzt, um Mikrometasen zu vermeiden. Medizinisch gesehen seien Mikrometastasen Tumorzellen, die sich vom Ursprungstumor entfernt haben und sich irgendwo anders im Körpeer ansiedelten. Hirneise entkräftet diese Theorie durch folgende Argumentationskette:

  1. Als sogenannte Tochterzellen müßten Mikrometastasen auch die Eigenschaften der Eltern aufweisen, tuen sie aber nicht!
  2. Die Abkommlinge bestehen aus anderen Zellarten als ihre Eltern. Wie können sie dann mit ihnen verwandt sein?
  3. Die DNA ist nicht für die Entartung der Zelle verantwortlich. Grund: Durch Verpflanzung krebsiger DNA in eine gesunde Zelle, bleibt die Zelle gesund.

Der Medizin sei seit langem klar, daß das Immunsystem ein entscheidender Faktor bei Krebsheilung ist. Wieso würde das Immunsystem dann durch Chemotherapie und Bestrahlung zerstört?

Außerdem wisse man inzwischen, daß "eine Zerstörung der Tumorzellen durch Strahlen unabhängig sei vom Sauerstoffgehalt des Geweben, vom ph-Wert des Tumors und von der Aktivität des gesamten Tumors und nicht nur von seiner Peripherie", betont Hirneise. "Das heißt in der Praxis nichts anderes, als daß der (Kobalt-)Schuß nach hinten losgehen kann und das Wachstum eines Tumors durch eine Bestrahlung sogar angeregt werden kann." - folgert der Autor.



Im folgenden erläutert Hirneise die Wirkung der gängigen Chemopräparate. Man unterscheide drei Gruppen:

Alkylantien Antimetabolite Interkalanzien Taxane
  • zerstört das Knochenmark und andere Gewebestrukturen
  • verändert den genetischen Code und macht ihn dadurch unlesbar
  • "Standardbehandlung" bei Darmkrebs, jedoch in Deutschland NIE zugeladden
  • falsche DNA-Basen werden in den DNA-Strang eingesetzt. Folge Strangbrüche, Tod der Zelle
  • Einsatz bei Leukämien und Lymphomen
  • wirkt in der S-Phase der Zellteilung
  • Dauerhafte Schädigung des Herzmuskels
  • Erst in den Neuzigern zugelassen.
  • Wird aus der Rinder der Eibe produziert.


In einigen Fällen könne die Chemotherapie das Tumorwachstum aufhalten, aber den Krebs niemals heilen. Die Öffenlichkeit erfahre nur von den Pseudo-Erfolgen, nichts über die vielen Todesfalle. Auch die positivsten Statistiken zeigten, daß die Chemotherapie keine Lebensverlängerung - und auf keinen Fall eine Verbesserung der Lebensqualität - bringe. Obwohl die Überlebenschance durch eine Chemobehandlung gerade mal fünf Prozent ausmachten, würde die Mehrheit der Krebskranken immer noch mit Chemotherapien behandelt. Dies sei ein "ärztlicher Fehlgriff", der "juristisch gesehen langsam aber sicher auch auf immer wackligeren Beinen" stände.