TV Hören und Sehen: Fünf Fragen zum Thema Krebs

In der Ausgabe 24/95 beschäftig sich TV Hören und Sehen ausführlich mit dem Thema Krebs. Europaweit sterben jährlich 800.000 Menschen an tückischen Tumoren. Drei Experten standen Rede und Antwort zum aktuellen Stand der Erkenntnisse:

 

Dr. Günter Keding

Prof. Dr. Dr. Bernhard Kimmig

Dr. György Irmey

Bernd Joschko

 

Mitglied des Vorstandes und des Medizinischen Beirates der Deutschen Krebshilfe in Bonn

Direktor der Klinik für Strahlentherapie an der Universität Kiel

Medizinisch-wissenschaftlicher Direktor für Biologische Krebsabwehr in Heidelberg

Leiter des Synergetik Instituts in Bischoffen/Hessen und Begründer der Synergetik Therapie: Selbstheilungsexperte

1. Sind bestimmte Krebsarten genetisch bedingt, also erblich, und wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung? "Bei bestimmten Krebsarten wie z. B. Brust- oder Darmkrebs muß die genetische Belastung beachtet werden. Bei anderen steht sie in der Diskussion. Bei der Erhebung von Vorgeschichten immer wichtig. Berechnungen zur Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung werden zwar angestellt, sind aber nur bedingt aussagekräftig." "Einige sehr seltene Krebsarten sind direkt vererbbar. Bei anderen besteht der Verdacht auf lockere familiäre Zusammenhänge, etwas bei Brustkrebs vor der Menopause. Das familiäre Erkrankungsrisiko wird sehr unterschiedlich beurteilt.: Auf jeden Fall ist für die überwiegende Zahl der Krebserkrankungen kein Vererbungsmuster nachweisbar." "Das stimmt für einige wenige Krebsarten. Bislang konnte aber nur für ca. 2 Prozent der weiblichen Brustumoren ein Gen identifiziert werden, das für die Entstehung verantwortlich sein soll. Das heißt, die Suche nach den Ursachen der jährlich 40.000 Neuerkrankungen an Brustkrebs muß weitergeben. Bei familiär gehäuft auftretenden Krebserkrankungen darf der Rückschluß auf eine Vererbung nicht ständige Angst vor einem Geschwür schüren."

"Keine Krebsart ist ausschliesslich genetisch bedingt. Vererbung erfolgt auch durch Erziehung und Kultur - in den Lebens-Bewältigungsstrategien

Der genetische Einfluß ist reine Spekulation und hat viele Forschungsmillionen verbraucht, denn er geht von einer linearen Weltsicht aus.

Dem Krebskranken ist das Leben widerfahren...dort muß man suchen. Die Verbindung zur Genetik liegt in den Bewältigungsstrategien...der Apfel fällt nicht weit vom Baum.


Das Gebiet der Epigenetik gehört der Zukunft

2. Welche Umweltfaktoren sind als Krebsursache bewiesen? "Tabakrauch ist krebsauslösend. Weiter gibt es in den Abgasen von Verbrennungsmotoren nachgewiesene Auslöser. Die UV-Strahlung der Sonne spielt für die Entstehung von Hautkrebs eine Rolle. Außerdem gibt es an der Arbeitsmedizin eine große Anzahl von Stoffen, die als krebsauslösend eingestuft werden." "Allein das Rauchen hat Bronchialkrebs zur häufigsten Krebsart bei Männern werden lassen. Auch radioaktive Strahlen in extremer Dosis und viele Chemikalien wirken krebserregend. Darmtumoren werden vermutlich durch ballaststoffarme und fettreiche Ernährung begünstigt. Eine Beteiligung von Streß bei der Krebsentstehung oder eine besondere "Krebspersönlichkeit", die für Krebs anfällig ist, sind nicht bewiesen." "Bewiesen ist, daß die Einwirkung von Asbest entscheidend für die Entstehung von Lungenkrebs verantwortlich ist. Übermäßige Sonneneinstrahlung kann bei hellhäutigen Menschen Hautkrebs genauso fördern wie einseitige ballaststoffarme und fettreiche Ernährung Darmkrebs mitbedingen kann. Wichtig ist, daß nicht ein Faktor eine Rolle spielt, sondern mehrere immunschwächende Einflüsse zusammenwirken müssen." Keine.Es gibt keine Umweltfaktoren, die Krebs verursachen, nur Einflußfaktoren. Es sei denn, der Einfluß heißt Tschernobyl, aber auch dort gibt es auffällige Menschen mit Resistenzen.
3. Nimmt die Häufigkeit der Krebserkrankungen tatsächlich zu, oder sind nur die Diagnosemöglichkeiten besser? "Die Häufigkeit der Krebserkrankungen nimmt zu. Bei Lungen- und Bronchialkrebs, insbesondere bei Männern, bei Darm-, Brust oder Hautkrebs ist das epidemiologisch nachweisbar. Hier spielen sich auch verbesserte Diagnosemöglichkeiten eine Rolle. Es gibt aber auch Tumorarten, die zurückgeben: z. b. Magen- oder Gebärmutterkrebs." "Manchmal ist eine Zunahme vielleicht auf verbesserte Diagnostik zurückzuführen. Prostatakrebs findet man heute mehr, weil die Lebenserwartung steigt. Andere Krebsarten sind nachweislich viel häufiger geworden: etwa Lungenkrebs (Grund: Rauchen) oder Brustkrebs." "Absolut gesehen, nimmt die Zahl aller Krebsarten nur geringfügig zu. Es gibt jedoch einige Tumorarten, wie z.B. Haut- oder Lungenkrebs, bei denen mit Sicherheit nicht wegen der besseren Diagnostik ein enormer Zuwachs zu registrieren ist. Bedenklich ist auch, daß heute doppelt so viele Frauen unter 35 an Brustkrebs erkranken wie noch vor 20 Jahren." Die Häufigkeit der Krebserkrankungen nimmt zu, da die Schulmedizin Krebserkrankungen nicht ganzheitlich betrachtet. Viele werden durch Vorsorgeuntersuchungen erst "erzeugt"....
4. "Wundermittel" gegen Krebs gibt es nicht. Wie seriös sind unkonventielle Wege in der Krebstherapie? "Der Begriff "unkonventionelle Wege" ist ungenau und wird sehr unterschiedlich ausgelegt. Dabei ist das Spektrum offentlich sehr breit. Es gibt Wege, die durchaus als seriös einzustufen sind, aber viele müssen zweifelsfrei als unseriös betrachtet werden." "Seriöse Ansätze sollten auf einem biologischen Konzept beruhen. Die Anwendung sollte wissenschaftlich erprobt werden, die Daten der Erprobung müssen allgemein zugänglich und von unabhängigen Gruppen bestätigt sein. Auch müssen Richtlinien zu Dosierung und Nebenwirkung vorliegen." "Trotz jahrzehntelanger intensiver Forschung befindet sich die Onkologie heute in keiner ermutigenden Lage. Wenn mit erheblichen Mängeln behaftete schulmedizinische Studien also kritiklos akzeptiert werden, dürfen gut dokumentierte biologische Therapiemethoden nicht pauschal verurteilt werden. Ohne Zweifel ist es aber notwendig, zahlreiche unkonventielle Methoden auf ihre Seriosität hin zu überprüfen."

Die Frage nach der Seriosität stellt sicht nicht. Bei der Krebstherapie steht immer die Wirksamkeit im Vordergrund. Selbstheilung ist eine wirksame Krebstherapie in Verbindung mit Immunstärkenden Faktoren.

 

5. Welchen Stellenwert haben Naturheilverfahren in der Krebstherapie? "Naturheilverfahren haben als Zusatztherapie und in der praktischen Betreuung des Patienten durchaus einen Stellenwert. Wie hoch der im einzelnen liegt", kann nur am individuellen Fall beurteilt werden." "Meines Wissens gibt es keine streng wissenschaftlich nachgewiesene positive Wirkung von Naturheilverfahren. Ich halte es aber für möglich, daß einige bei seriöser Prüfung wichtige Beiträge zur Krebstherapie leisten können. Sinnvoll sind in jedem Fall ausgewogene Ernährung und Lebensführung." "Naturheilverfahren unterstützen das körpereigene Abwehrsystem und tragen dazu bei, das körperliche und seelische Wohlbefinden zu verbessern, Schmerzen zu reduzieren, Nebenwirkungen herkömmlicher Behandlungsmaßnahmen entgegenzuwirken und Krankheitsrückfällen vorzubeugen. Doch weder Mistel noch bestimmte Ernährung oder Meditation können Krebsheilen - sie alle drei können aber wesentlich zum Heilungsprozeß beitragen." "Krebs kann nicht allein mit Naturheilverfahren bekämpft werden. Konflikte können weder mit schulmedizinischen Präparaten nocht mit Naturheilverfahren gelöst werden. Für mich sind auch Naturheilverfahren häufig symptombekämpfend, da die psychischen Hintergründe der Krankheit nicht ausreichend berücksichtigt werden."
        (nicht in TV Hören und Sehen veröffentlicht) ...Aussenseitermeinung